Extreme Enduro Lika 2025: Ashton Brightmore gewinnt den sehr gut besetzten Hardenduro-Klassiker in Kroatien. Mit Dieter Rudolf auf Platz 2 und Mitch Brightmore auf P3 sicherte sich das österreichische X-Grip Racing Team einen Dreifacherfolg zum Saisonauftakt.
Die 12. Auflage des Extreme Enduro Lika stand heuer unter einem guten Stern. Schon bei der Anreise war klar, dass beste Verhältnisse herrschen werden. Strahlender Sonnenschein und angenehme Frühjahrstemperaturen sorgten für ausgezeichnete Stimmung unter den ca. 400 angereisten Fahrern. Das war nicht immer so. So mancher ehemalige Rennteilnehmer hat heute noch eine Horrorvision von Schneesturm und Eiseskälte aus vergangenen Jahren.
Die Anreise aus Österreich war wegen dem Verkehr auf dem kroatischen Highway etwas mühsam und dauerte von Wiener Neustadt aus knapp über 6 Stunden. Dafür gab es überhaupt keine Wartezeit bei der Anmeldung zum Event.
Prolog: Der Event startete am Samstag stressfrei mit einem Prolog über 28 Kilometer in richtig gutem Endurogelände. Die Fahrzeit betrug zwischen 45 Minuten und 2 Stunden auf einer für alle Klassen gleichen Strecke. Heuer hatte man die Lehren aus dem vergangenen Jahr umgesetzt. Diesmal gab es überhaupt keinen Stau auf der Prologstrecke und damit einen absolut fairen Bewerb.
Gewonnen hat Sonni Goggia vor Dieter Rudolf und Mitch Brightmore. Vale Hutter und Manuel Jestl haben es auf Platz 8 und 9 auch unter die Top 10 geschafft.
Besonders erwähnenswert ist der lange Steilhang 5 Minuten nach dem Prologstart. Der geht so steil bergauf, dass man Mühe hat, am Sitz zu bleiben. So manche hatten dabei fast die Hose verloren;-)
Nach der Qualifikation hatte man dann den ganzen Tag Zeit zum Schrauben und für Benzingespräche. Im Gegensatz zu früher bemerkt man beim Hardenduro etwas den Wandel der Zeit. Von der ausgelassenen Partystimmung früherer Jahre war nicht viel zu bemerken. Die meisten Hard-Enduristen nehmen das Rennfahren sehr ernst und dementsprechend ruhig war es im Fahrerlager. Fast schon wie bei einem Laufevent.
Das Rennen: Die Rennstrecke ist für alle Klassen ganz gut eingeteilt. Lika gehört nicht zu den schwersten Strecken, zum Rasten kommt man trotzdem nie. Der Wunsch während der Fahrt mal auf ein längeres Verbindungsstück zu treffen wird nie erfüllt. Es geht Schlag auf Schlag mit den schwierigen Passagen.
Für die meisten Fahrer findet sich auf der Strecke kein Endgegner. Wenn man scheitert dann meistens wegen eines Defekts oder mangelnder Kondition.
Beim Rennen der Goldklasse hätte man vermuten können, das die Junioren Hardenduro Weltmeister Mitch und Aston Brightmore das Rennen unter sich ausmachen würden. Weit gefehlt. Es ging unglaublich knapp her. Beim Tankpunkt kam Sonni Goggia als Erster an. Knapp dahinter Dieter Rudolf und Mitch Brightmore. Letztendlich gelang es aber Ashton Brightmore an allen vorbei zu kommen und das Rennen für sich zu entscheiden. Dieter Rudolf schaffte es mit all seiner Erfahrung auf den 2. Platz vor den WM-Fahrern Mitch Brightmore und Sonni Goggia ins Ziel zu kommen.
Ergebnisse:
Klasse Gold:
1. Ashton Brightmore
2. Dieter Rudolf
3. Mitch Brightmore
4. Sonni Goggia
5. Ali Al Hiasat
8. Vale Hutter
15. Manuel Jestl
In der Klasse Silver und Bronze schafften es leider keine Österreicher unter die Top-10
Die von ehemaligen Top-Gold Klasse Fahrern sehr gut besetzte Veteranen 40+ Klasse konnte Gerhard Baier für sich entscheiden. Beachtlicher 5. Wurde Georg Hutter.
Die Klasse 50+ gewann Peter Riedler
Die Rennstrecke war wie immer sehr gut und die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Klassen waren gut gewählt. Ein Manko war heuer die Markierung der Strecke. Es gab kaum einen Fahrer, der sich nicht mindestens einmal verfahren hat. Speziell vor dem Ziel war nicht immer klar, wohin man muss. Gut ist, dass keiner absichtlich abkürzen kann, da jeder Rennteilnehmer mit GPS getrackt wird und am Riesenbildschirm beim Veranstalterzelt jeder Abkürzer live mitverfolgt werden würde.
Hat sich das Rennen ausgezahlt? Gute Frage. Ein Manko ist sicher die lange Anreise aus Österreich für einen 2-Tages Bewerb. Andererseits ist das Startgeld mit 170 Euro für einen Hardenduro Bewerb richtig günstig und man findet kein Hardenduro mit vergleichbaren Gelände näher zu Österreich.
Die Fahrzeit im Gelände beträgt zwischen 3 und 7 Stunden im Renntrimm, also eigentlich gar nicht so wenig, sofern man eine für sich herausfordernde Klasse wählt.
Bis zur Anmeldung zum Extrem Enduro Lika 2026 haben wir die 10-stündige Heimreise im Stau auch wieder vergessen und sind sicher wieder dabei. Es war ein gutes Rennen!
Link: https://extremeendurolika.eu/
Bericht: Enduro-Austria R.W., Fotos: Denis Peroš