Nachbericht zum Grafenbach Enduro: Riesenandrang am Gelände des MSC Schwarzatal: Samstag, 21.09.2019: Der MSC Schwarzatal überrascht mit einer tollen Enduroveranstaltung...
Es ist jetzt nicht so, dass man Schlechtes erwartet hätte, aber das Trainingsgelände in Grafenbach ist von der Größe her sehr begrenzt. Als österreichischer Endurist muss man mehr als froh sein, dass man überhaupt noch irgendwo fahren kann und für das Training unter der Woche eignet sich diese Endurostrecke perfekt. Für das Rennen wurde jedenfalls eine Erweiterung der Strecke versprochen.
So kam es dann auch. Ein Steilhang und ein Acker sind dazugekommen. Etwas ungewohnt, wenn man schon jeden Zentimeter der Strecke intus hat und man dann auf einmal ganz anders abbiegen muss. Die neuen Streckenabschnitte wurden sehr gut angelegt. Der Wiesencrossparcours mit den vielen Anliegern am Acker war nicht zu kurz geraten und der Steilhang war vom Schwierigkeitsgrad gut gewählt. Die 10 Minuten Strafzeit für die Chicken-Line haben fast alle Teilnehmer dazu bewogen, sich den Steilhang anzutun.
Auf der nun beachtliche 12 Minuten dauernden Runde waren somit die Hardenduro-Skills entscheidend. Nirgends konnte man so viel Zeit gutmachen oder verlieren wie am Steilhang.
Am Renntag und in der Vorwoche des Rennens herrschte bestes Wetter. Das dürfte ausschlaggebend für den Andrang gewesen sein. Das Fahrerlager war bereits um 10:00 Uhr voll, obwohl man sich bis 11:00 Uhr anmelden konnte. Im Training hatte sich schon abgezeichnet, das der Bewerb ziemlich staubig wird. Die Bewässerungsmaßnahmen des MSC haben das teilweise verbessert. Stellenweise musste man im Rennen trotzdem den Gashahn etwas früher zudrehen.
Die Startaufstellung mit den Teamfahrern ganz hinten war ebenso wie die Wechselzone etwas eigenartig angelegt. Dennoch funktionierte es besser als bei anderen Teamrennen. Durch den engen Parcours war der Start sehr wichtig und die damit verbundenen Lenker an Lenker Duelle haben für einige kleinere aber glücklicherer weise harmlose Stürze gesorgt. In der ersten Runde fuhr man noch am Steilhang vorbei. Danach begann der Kampf an der Auffahrt.
Groß gestaut hatte es sich zwar nicht, jedoch ergab sich ein Gemetzel am Hang. Wer es hier fehlerlos durch schaffte, war gleich ein paar Plätze weiter vorne. Abkürzen auf der „Chicken-Line“ war wegen der 10 Minuten Strafzeit für die Meisten keine Option. Durch die überraschend große Starterzahl war man am Limit der Strecke. Außerdem war kaum einzuordnen wo man sich im Rennen befand da man z.B. bei der Split-Lane am Steilhang seinen Gegner überholen konnte ohne dass dieser es mitbekam.
Letztendlich war es ein harter Kampf bis zum Ende. Nach 3 Stunden auf der konditionell sehr fordernden Strecke war wohl jeder froh über die Zielflagge.
Die Ergebnisse nach 3h:
Klasse Profi:
1. Jeremias Iby
2. Manuel Preuhs
3. Christopher Vieghofer
Klasse Hobby 1:
1. Knöchl Andi
2. Vollnhofer David
3. Schermann Philipp
Klasse Hobby 2:
1. Reithofer Manfred
2. Brandtner Hannes
3. Tolazzi Rudolf
Klasse Damen:
1. Dirnberger Stephanie
2. Pichler Veronika
Klasse Junior:
1. Hofer Markus
2. Fürst Manuel
3. Marschnig Leopold
Team:
1. Kirchmeier/Gleichweit
2. Taucher/Glettler
3. Pertl/Riegler
Bemerkenswert ist, dass die 2 schnellsten Profis schneller als das beste Team waren. Wobei zu berücksichtigen ist, dass die Teamfahrer das Feld von hinten aufrollen mussten. Trotzdem, die beiden schnellsten Pros hatten ein beeindruckendes Tempo drauf.
Link: Enduro Grafenbach
Link: Grafenbach Enduro Ergebnisse 2019 nach Auswertung der Chicken-Line
Das Rennen war durchaus gelungen, auch wenn es einige ungewöhnliche Ansätze gab. Die Vereinsmitglieder sind sehr gesellig und im Clubhaus war nach dem Rennen die Hölle los. Super Veranstaltung, Danke!
Report: Enduro-Austria, R.W. Fotos: Enduro Grafenbach