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Am Wochenende des 02. bis 04. Mai 2025 war es in Kärnten endlich soweit und die hungrige ÖEC-Enduromeute konnte das lang angekündigte und jungfräuliche Traumgelände im schönen Metnitztal unter die Stollen nehmen. ÖEC Mastermind Tom Pirolt mit seinem Team zauberte eine der schönsten und anspruchsvollsten Strecken Österreichs in die Kärntner Wälder.

Ein 3-Tages-Offroadfestival mit Stargästen wie Publikumsliebling Graham Jarvis – seines Zeichens „the Greatest Of All Times“ und Nachwuchs Rallye-Star Tobias Ebster stand auf dem Plan, aufgrund des Feiertages reisten viele Teilnehmer schon am Donnerstag an, um bei Traumwetter die eine oder andere Hopfenkaltschale bei Benzingesprächen zu genießen.

 

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Geplant waren ein ganztägiges Training am Freitag, das ÖEC-Hauptrennen am Samstag und ein Sprintrennen sowie ganztägiges Training am Sonntag. Schon das Fahrerlager ist extra erwähnenswert, denn die schnurgerade und ebene Wiese auf 1.000m Seehöhe hat Platz für jeden und noch viel mehr geboten, sodass jeder seinen perfekten Stellplatz finden konnte.

Am Freitag konnte ab 10.00 Uhr trainiert werden, erste Kontakte mit der Strecke wurden gemacht. Die gesamte Etappe sowie alle schweren Elemente konnten trainiert werden. So ging es gleich am Anfang recht knackig über traumhafte Singletrails und Hohlwege durch den Wald los.

 

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Eine steinige Schräg- und Abfahrt, welche das erste schwere Element darstellten, war für die Meisten noch gut fahrbar. Nach kurzem Schotterweg ging es zu den anderen schweren Elementen, welche für alle Zuschauer super einsehbar auf einem zentralen Punkt zusammengefasst waren.

Als zweites gab es einen kürzeren Steilhang übersäht mit Wurzeln und Steinen, welcher auch noch einigermaßen schaffbar war, doch spätestens bei Element 3 trennte sich die Spreu vom Weizen. Ein mäßig steiler Kahlschlag, garniert mit Felsen in jeder Größe, Wurzeln und andere „Gemeinheiten“, hinderte die Fahrer am mühelosen Vorwärtskommen. Hatte man die Hälfte des Hanges geschafft, konnte man sich entscheiden, ob man die Ausfahrt nimmt oder das vierte und letzte schwere Element „Jarvis Land“ in Angriff nahm.

Diese Passage kann getrost als „schwerstes Element aller ÖEC-Rennen“ bezeichnet werden. Manni Preuhs zeigte aber gleich am Trainingstag, dass es machbar ist und kämpfte sich auch diesen letzten Steilhang hinauf, welcher eindrucksvoll zwischen Bäumen und Felsen mit sicher über 100% Steigung auf einem kleinen Plateau mündete.

 

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Aber auch die restliche Strecke forderte alles von den Fahrern, der höchste Punkt auf über 1.480m revanchierte sich mit einer traumhaften Aussicht auf das Metnitztal. Nach einigen kniffligen Abfahrten gelangte man dann wieder ins weitläufige Fahrerlager.

 

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Am Nachmittag gab es die ersten Kinderrennen auf verkürzter Strecke. Zum Zusehen ein Traum, es wurde gefightet bis zum letzten Meter, bei den Young Racer 65ccm waren die ersten zwei eigentlich gleich schnell, da entschied dann eigentlich nur das notwendige Quäntchen Glück. So endete der erste Renntag des Nachwuchses wie folgt, wir gratulieren recht herzlich:

Young Racer 50ccm:
1. Ruloffs Jonas
2. Beck Paul
3. Dejmek Anja

Young Racer 65ccm:
1. Kogelmann Kevin
2. Kollmann Jakob
3. Kogelmann Mike

 

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Am Abend gab es dann vor dem Festzelt noch eine Jarvis Showeinlage, welche den ersten Tag perfekt ausklingen ließ.
Samstag war Renntag, am Vormittag gab es eine Einführungsrunde und zwei gezeitete Qualirunden, die schnellere Zeit wurde für die Startaufstellung hergenommen. Die Sonderprüfung war ein Mix aus schnellem Wiesenslalom und anspruchsvollen Waldstücken, welche auch wieder großflächige Wurzel- und Steinformationen aufwiesen. Kurz vor dem Ziel gab es eine Baumstammkurve, welche in der Einführungsrunde für große Problem sorgte, es wurde aber sofort reagiert und dementsprechend entschärft, um eine flüssige Runde zu gewährleisten.

Um 14.00 Uhr war Start zum Hauptrennen, am Plan standen vier Runden, mit je vier schweren Elementen in fünf Stunden und eines kann gleich gesagt werden, noch nie war ein ÖEC Rennen anspruchsvoller und kräfteraubender als diesmal, aber dafür sind wir gekommen und dafür steht Enduro!

 

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Als Erster ins Rennen startete der schnelle Kärntner Tom Hecher, welcher the GOAT of Hardenduro Graham Jarvis auf den zweiten Platz in der Quali verwiesen hatte. Über die Renndauer baute sich eine unglaubliche Spannung auf, am vierten schweren Element war Jarvis der Einzige, welcher wirklich ohne Hilfe eines anderen Fahrers hinaufkam, alle anderen bildeten Fahr-, Zieh- und Schiebgemeinschaften, um keine Strafminuten aufzureißen.

 

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Die hunderten Zuschauer feierten diese Abschnitte frenetisch und motivierten mehr als nur einmal die Fahrer zum Weitermachen. Diesmal wurden die fünf Stunden fast von allen Fahrern voll ausgenützt und so kam es knapp vor 19.00 Uhr zum Showdown zwischen Tom Hecher, Manni Preuhs und Graham Jarvis. Die letzte Sonderprüfung gab den Ausschlag und so gab es folgende Sieger:

Klasse Jungspund:
1. Köstenberger Julian
2. Kogelmann KEvin
3. Hiess Maximilian

Klasse E1:
1. Spendl Domenic
2. Gedermann Andreas
3. Reven Fabian

Klasse E2:
1. Resinger Christian
2. Raffezeder Mathias
3. Raffezeder Simon

Klasse E3:
1. Hecher Thomas
2. Preuhs Manuel
3. Jarvis Graham

 

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Klasse Damen:
1. Muigg Petra
2. Buhmann Samantha
3. Glück Jelena

Klasse Rookies:
1. Kropitsch Luca
2. Pinter Sebastian
3. Zeilinger Sven

Klasse Junior:
1. Hofer Lukas
2. Leitner Benedikt
3. Klammer Georg

Klasse Senioren:
1. Leitner Christian
2. Martischnig Ingo
3. Lobner Roman

Klasse Veteranen:
1. Pöschl Rudi
2. Pieper Andreas
3. Schwab Josef

 

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Kurz nach Rennende kam ein kleiner Regenguss, welcher aber auf die Siegerehrung und der darauffolgenden Ridersparty keinen Einfluss hatte. Einzig die Jarvis-Showtime musste aufgrund des nassen Untergrundes kurzerhand ins Festzelt verlegt werden. So gab es Wheelies, Stoppies und Burnouts vom Großmeister, ehe die Oberhof-Nachtschicht begann.

Die Nacht auf Sonntag regnete es wieder recht kräftig, am Morgen wurde man aber von der Sonne und steigende Temperaturen geweckt. Am Sonntag stand ein Sprintrace am Programm und es konnte wieder den ganzen Tag nach Lust und Laune trainiert werden. Doch schon beim Aufstehen musste festgestellt werden, dass der anstrengende Vortag viele zum verfrühten Aufbrechen verleitet hatte. Das Fahrerlager war zur Hälfte geleert und auch von den Verbleibenden waren nicht alle motiviert, ihre Mopperln noch einmal zu besteigen.

 

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So gab es leider nur 10 top-motivierte Fahrer, die sich dem Sprintrennen gestellt haben, welches auf verkürzter Sonderprüfungsstrecke vor den zahlreichen Zuschauern eine tolle Show geboten haben. Nach einer halben Stunde wurde abgewunken, die Sieger geehrt und mit tollen Sachpreisen der Firma KLIM belohnt.

Sieger Sprintrennen:

1. Hecher Thomas
2. Leitner Benedikt
3. Kerschbaumer Stefan
4. Köstenberger Julian
5. Zinner Angelo

 

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Andere nutzten aber trotzdem noch die tolle Möglichkeit und trainierten den ganzen Tag auf der noch anspruchsvolleren Runde der Etappe.

Am Nachmittag waren wieder die Kinder an der Reihe, die wieder je zwei Läufe zu absolvieren hatten. Und wie schon am Freitag, wurde beinhart um jeden Meter gekämpft, schon bei den 50ccm wurden teilweise die Baustämme probiert, vor der 65ccm Klasse können sich einige Erwachsene eine Scheibe abschneiden. Die spannenden Rennen endeten mit folgenden Siegern:

Young Racer 50ccm:
1. Ruloffs Jonas
2. Jagenteufel Maximilian
3. Faschinger Klara

Young Racer 65ccm:
1. Kogelmann Kevin
2. Kollmann Jakob
3. Kogelmann Mike

 

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Am Schluss des Berichts geht wie immer ein Riesendank an den Grundstücksbesitzer Andreas Leitner raus, welcher uns unser geliebtes Hobby auf seinem Grund und Boden ausüben lässt und mit seinem Team perfekte gastronomische Versorgung geboten hat. Danke auch an den Organisator Toml Pirolt, welcher unzählige Tage und Stunden in die Vorbereitung und Durchführung dieses Traumevents investiert hat.

Auch diesmal hat er aufgrund des Schwierigkeitsgrades ein bisschen Kritik einstecken müssen, der Erfolg gibt ihm aber recht, unglaubliche 22 Fahrer haben zumindest einmal die Sektion „Jarvis Land“ absolviert und der vielen bekannte Supersenior und Azorenhoch-Fahrer Roman Lobner Senior hat mit 69 Jahren einige Runden auf der Etappe gedreht und somit bewiesen, was möglich ist. Es gibt also keine Ausreden, ist die Strecke zu schwer, bist du zu schwach ;-)

Anmerkung: Auch der Schreiber dieser Zeilen hatte am Sonntag keine Energie mehr, das Motorrad noch einmal zu besteigen! Danke für dieses tolle Event, bis bald und LG

Link: https://endurocup.at/

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Text: Paul B. EART Bilder: Christina K.

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