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Nach dem Titelgewinn des Briten Steve Holcombe in der Top-Klasse EnduroGP der „MAXXIS FIM ENDURO WORLD CHAMPIONSHIP am Samstag, dem ersten Fahrtag des „GP ACERBIS of GERMANY“, zogen am Sonntag der Spanier Josep Garcia in der Enduro2 und Holcombes Landsmann Bradley Freeman in der Enduro Junior nach. Der damit einhergehende Jubel war zwar bei den betreffenden Teams groß, doch für die zahlreichen Fans von „Rund um Zschopau“ gab es an diesem Tag nur eine, die im Mittelpunkt stand – Maria Franke. Die 25-jährige Zeitzerin schaffte es bei ihrem Heimrennen tatsächlich die vielfache Weltmeisterin Laia Sanz aus Spanien noch abzufangen und den Titel im Women´s Enduro FIM World Cup 2017 zu gewinnen.

 

Nächtlicher Regen hatte die ohnehin berühmt-berüchtigte Geländefahrt „Rund um Zschopau“ noch schwieriger gemacht als ohnehin schon Das störte den frischgebackenen EnduroGP-Weltmeister Steve Holcombe kein bisschen – im Gegenteil, denn auch am finalen Fahrtag war er eine Klasse für sich und gewann erneut. In seine sechseinhalb-stündige Fahrt durch den Mittleren Erzgebirgskreis hatte er eine kumulierte Prüfungszeit von 58:27,64 Minuten gepackt, womit er eine halbe Minute schneller war als der Franzose Loic Larrieu. Mit weiteren 14 Sekunden Rückstand belegte dessen Landsmann Christophe Nambotin den dritten Rang. „Nach meinem gestrigen, vorzeitigen Titelgewinn hatte ich noch das Ziel, beide Tage zu gewinnen. Außerdem ging es noch um den Marken-WM-Titel für Beta. Jetzt bin ich absolut glücklich und zufrieden. Die Strecke war hart, eine der härtesten der letzten beiden Jahre, aber genauso sollte Enduro sein. Die Fans waren ebenfalls einfach fantastisch“, meinte Steve Holcombe nach seiner Ankunft im Ziel und am Ziel seiner Träume.

 

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Bild: Josep Garcia

 

In der Klasse Enduro reichte Josep Garcia ein fünfter Platz in der Tageswertung, um ebenfalls Weltmeister zu werden. Der Brite Jamie McCanney hatte mit seinem Sieg vor seinem älteren Bruder Daniel und dem zweifachen Weltmeister Eero Remes aus Finnland zwar alles in seiner Macht stehende getan, um den erst 20-jährigen Spanier im WM-Ranking noch abzufangen, doch war dieser clever genug, das Ding nach Hause zu schaukeln. „Ich wollte heute nur irgendwie den Titel einfahren und habe deshalb viel, viel langsamer gemacht als gestern. Jetzt hat es geklappt, und darüber bin ich echt glücklich. Vielen Dank ans Team, die einen echt tollen Job gemacht haben. Sie haben hier noch einmal alles gegeben und nichts dem Zufall überlassen“, verlautbarte Josep Garcia unter ohrenbetäubendem Lärm seiner mitgereisten Fans.

Auch in der Klasse Enduro Junior gewann ein Brite beide Tage – Brad Freeman. Dieser musste sich allerdings gegenüber Steve Holcombe noch 24 Stunden gedulden, um sich nun ebenfalls Weltmeister 2017 nennen zu dürfen. Dabei musste er bis zum Schluss alles geben, denn der lange Zeit in der WM Führende Italiener Davide Soreca hatte seit dem Samstag zwar einen Zähler Rückstand auf Brad Freeman, es aber bei einem Sieg seinerseits noch selbst in der Hand. Am Ende fehlten dem Italiener knapp 18 Sekunden auf Freeman sowie zur Krönung als Weltmeister.

 

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Bild: Steve Holcombe

 

Ein Titel 2017 ging dennoch nach Italien, und zwar an Andrea Verona, der allerdings schon vorzeitig den Youth Enduro FIM World Cup für sich entschieden hatte. Das war auch gut so, denn wegen einer beim Training zugezogenen Bein-Verletzung konnte er in Zschopau nicht antreten. Mit seinem Tagessieg fixierte der Franzose Leo Le Quere immerhin den Vizetitel.

Spannender hätte die Ausgangslage im Women´s Enduro FIM World Cup vor dem finalen Fahrtag nicht sein können. Maria Franke hatte sich mit ihrem auf der letzten Prüfung hingebogenen Tagessieg am Samstag bis auf drei Punkte an Laia Sanz heran geschoben und somit die große Chance, mit einem weiteren Sieg die Spanierin noch vom Platz an der Sonne zu verdrängen. Auf der ersten Sonderprüfung des zweiten Tages nahm Maria Franke ihrer Rivalin acht Sekunden ab und verlor auf der zweiten deren sieben. Im darauffolgenden Test verendete Laia Sanz´ Motor, so dass die Deutsche fortan ohne Druck zum Tagessieg sowie zum Titel fahren konnte. „Heute früh war ich ziemlich nervös, was ich von mir eigentlich gar nicht kenne. Schade für Laia, aber dadurch musste ich nichts mehr riskieren und konnte die Fahrt sogar genießen. Die Stimmung war wirklich unglaublich, was man sonst, wenn man voll konzentriert ist, nicht so mitbekommt. Ich bin stolz auf unser kleines Privatteam, dass wir uns gegen das große Werksteam durchgesetzt haben“, gab die sonst etwas reserviert wirkende Rennamazone anschließend freudestrahlend zu Protokoll.

Zufriedene Gesichter sah man durchweg auch bei der Organisations- und Fahrtleitung mit Jan Kolomaznik, André Rudolph und Jens Horn, gleichzeitig Marias Teammanager, an der Spitze: „Wir haben eine tolle Veranstaltung erlebt und abgeliefert. Das Wetter hat gepasst und seitens des Serienpromoters und des Weltverbandes haben wir viel Lob bekommen. Wir bedanken uns bei rund 40.000 Fans für ihr Kommen an den drei tollen Tagen und vor allem bei allen unseren Helfern, Partnern, Sponsoren und Gönnern, kurz bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben“, meinte das Führungstrio im Wesentlichen unisono.

Mit Tagesrang acht in der EnduroGP holte sich Marco Neubert wie am Vortag den Sieg in der gleichzeitig ausgetragenen Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft. Christian Brockel wurde wieder Zweiter und der DEM-Führende Dennis Schröter diesmal Dritter.

 

Während für die WM-Piloten ihre Saison 2017 nun abgeschlossen haben, dürfen die DEM-Teilnehmer vom 3. bis 5. November in Rüdersdorf am östlichen Stadtrand von Berlin zu ihrem Saisonfinale 2017 noch einmal ran. Dort wird dann im nächsten Jahr, ebenfalls im Oktober, das WM-Finale 2018 stattfinden.

Weitere Infos zu „Rund um Zschopau“ unter: www.enduro-zschopau.de

 

 

PA/Fotos: Thorsten Horn

 

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