Die Veranstalter Crew der Enduro Trophy hat nicht zu viel versprochen. Die längste Enduro-Runde der Trophy sollte es werden. Geworden ist es ein Rennen, dass sich mit den besten Veranstaltungen Österreichs locker matchen kann. Nur, die abwechslungsreiche Strecke in Möderbrugg ist mit 22 Minuten Rundenzeit dann nochmal um einiges länger. Der Sieger der Profiklasse brauchte in seiner besten Runde knapp 22 Minuten, die Hobbyfahrer im Schnitt rund 8 Minuten länger...

 

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Nicht für jedermann: Obwohl sich die Endurorunde in bester Verfassung präsentierte, muss man sagen, dass jetzt mitten in der Saison ein gewisses Basisniveau verlangt wird. Natürlich wird versucht die Strecke mit Chicken Lines für alle fahrbar zu machen. Letztendlich blieben aber einige Auf- und Abfahrten, die zusammen mit der konditionsraubenden Strecke zum ultimativen Hindernis wurden. Es gab sogar einige Fahrer, die nach der Trainingsrunde kurzfristig eine Neubeurteilung ihrer Rennteilnahme durchführten. Für fast alle war es aber das perfekte Rennen.

 

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Die Strecke: Von der Charakteristik her kann man die Strecke in Möderbrugg als klassische Endurostrecke sehen. Weit weg von Extrem-Enduro. Es wäre weit gefehlt zu sagen, dass die Strecke motocrosslastig wäre, obwohl man dort im finsteren Wald doch auf eine MX-Strecke stößt. In diesen Fall ist das eine willkommenen Abwechslung. Neben den durchaus „knackigen“ Auf- und Abfahrten gab es zwei Stellen, wo der 5. Gang den Weg in den Begrenzer fand. Die Benutzung des 6. Ganges blieb den Teilnehmern dann doch verwehrt. Um apokalyptische Geschwindigkeiten zu vermeiden wurden einige künstliche Schikanen eingebaut.

 

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Last but not least gab es noch einen Endurocrossparcours zu bewältigen. Man musste nicht!Es gab auch eine endlose Chicken Line. Beim Endurocrossteil wurden keine halben Sachen gemacht. Es waren mächtige Baggerreifen zu überfahren. Das Steinfeld war dafür human. Mit der Steilkurve, der Doppelsprung Welle und den Jumps war es jedes mal ein Vergnügen, bei den begeisterten Zuschauern vorbeizufahren.

Das Rennen: Möderbrugg war Austragungsort der Enduro-Staatsmeisterschaft.

Wie immer durften die Meister des Endurosports erst am Nachmittag auf der zuvor ausgefahrenen Strecke antreten. Das hinderte die besten Enduristen aber nicht daran, den Top 3 aller anderen Klassen gleich mal 4 Minuten pro Runde abzunehmen. Eine Ewigkeit! Die Pros haben bald nach dem Start ihre Reihenfolge gefunden und Patrick Neisser versuchte von Anfang an das Tempo vorzugeben. Nach und nach wurde der Druck von Staatsmeister Bernhard Schöpf aber immer größer.

 

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Der Enduro EM-Fahrer versuchte mehrmals mit der Brechstange in Führung zu gehen. Beim 3. Versuch musste Neisser ihn dann ziehen lassen. Bernhard Schöpf Sieg war letztendlich klar. In der 2. Rennhälfte hat sich auch noch Tom Hostinsky auf Platz 2 vorgearbeitet. Beachtlich! Er hat mit seiner 2-Takt einen derartig unspektakulären Fahrstil und landet immer in den Top 3. Die Meisterschaft bleibt somit spannend. Hostinsky hat in Möderbrugg die Führung übernommen. Er führt jetzt ganz knapp vor Michael Feichtinger. Wir sind gespannt, wie die Meisterschaft endet. Es ist nur mehr ein Rennen offen und die Charakteristik vom Track in Sankt Georgen spricht eher für Hostinsky.

Sieger Bernhard Schöpf im Interview: Nach meinen richtig schlechten Start konnte ich recht schnell nach vor fahren. Danach hatte ich einen spannenden Zweikampf mit Patrick Neisser. Ich habe mehrmals mit der Brechstange probiert, die Führung zu übernehmen. Nach einigen Positionswechseln habe ich mich dann durchgesetzt. Danach habe ich keinen Fehler mehr gemacht und souverän gewonnen. Die Strecke ist gemeinsam mit Sankt Georgen sicher die Beste in der Enduro Staatsmeisterschaft. Von der Länge ist sie sowieso unvergleichlich.

Für die Veranstalter des Enduro Rennens in Möderbrugg hat sich der gewaltige Aufwand in jedem Fall gelohnt. Bei der rekordverdächtigen Zahl an Startern sah man jedoch nur zufriedene Gesichter. Den zahlreichen Zuschauern wurde einiges geboten. Top-Stimmung am Streckenrand. Beim Bauernhof am Fuße des Steilhangs war Volksfeststimmung!

Zusammenfassend muss man sagen: Aus Fahrersicht sicher eines der allerbesten Rennen in Österreich. Danke an die Veranstalter und die vielen Grundbesitzer, die das ermöglicht haben.

www.enduro-trophy.at

 

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Bericht: Enduro-Austria, R.W., Fotos: (c) Franz Luder www.only-dirt.at

 

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