Die diesjährige Ausgabe der Hellas Rally startete in den Bergen von Karpenisi. Nach meiner Ankunft im HQ- Bivac am Gelände des Sportzentrums im Ort, bekam man schon das Gefühl das diese Veranstaltung schon ein paar Mal stattgefunden haben muss. Vom Team bekam sofort jeder seinen Platz in der passenden Größe zugewiesen. Beim gesamten Anmeldeprozedere wurde man mit Absperrbändern zu den jeweiligen Stationen geleitet um sich mit der Administrativen als auch Technische Abnahme nicht unnötig lange beschäftigen zu müssen. Wofür ich nach meinen 24 stündigen Anreise schon ziemlich glücklich war.

 

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Meine bisherigen Rally Erfahrungen beschränkten sich bis dato ja nur auf die Fahrerbetreuung und Mechaniker Tätigkeiten im Rally4You Team bzw. Mitglied der Staff bei der Croatia Rally. Die Hellas Rally 2023 sollte also meine erste aktive Rally sein.

Bisher dachte ich bei Griechenland immer an Sommer, Sonne, Strand und Schirmchendrinks an der Bar…. dieser Eindruck hat sich aber schlagartig geändert. Der Wetterbericht sagte kaum schönes Wetter für die Woche voraus und behielt leider auch fast immer recht.

Über eine eigene App wurden alle Teilnehmer immer auf dem Laufenden gehalten bezüglich aller wichtigen Termine für Briefings und etc. sowie Starterlisten, Ergebnisse und diverse Änderungen im Roadbook. Das war schon recht praktisch.

 

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Am Montag startete die Rally mit einem rund 30km langen Prolog und einer ausreichenden Schlamm Packung. Am Dienstag ging es dann richtig los! Der Start in die 320 km Etappe war zwar noch im trockenem aber der Regen ließ nicht lange auf sich warten.

Für mich persönlich war gleich der ersten Renntag der härteste, Feuertaufe sozusagen. Nach ca. 100 km trennte ich mich vom rechten Fußraster und musste die restlichen 220 km nur mit einem Provisorium zurück ins Bivac kämpfen. Aber auch für viele andere Teilnehmer war dieser Tag nicht nur von Freude geprägt, bis spät in die Nacht haben sich noch gut 25 Fahrer durch die Strecke geplagt und teilweise wurden die Piloten von der Staff zurückgebracht.

Weil der Wetterbericht für den nächsten Tag keine Besserung in Aussicht stellte wurde der komplette Fahrtag vom Veranstalter gestrichen. An Tag 4 und 5 war dann die Marathonetappen am Plan. Für den ersten der beiden Tage strich die Orga wiederum wetterbedingt rund 120 km aus dem Roadbook. Das Ziel der Marathonetappe lag am Stausee von Limni Plastira. Trotz der kürzeren Etappe kam jeder Teilnehmer auf seine Kosten.

Die zweite Marathonetappe war der längste geplante Fahrtag mit 390 km. Die Strecke war auf zwei Roadbooks aufgeteilt.

Die gesamte Marathonetappe war natürlich wieder mit allen Wetterschmankerln bestückt und es war von der Sonne über Regen und Hagel alles mit dabei.

Und so musst auch diese Etappe nach ca. 2 Dritte abgebrochen werden und es wurden alle Fahrer am Asphalt nach Hause geschickt. Am Asphalt blieb man dann zwar nicht im Matsch stecken, dafür war es nach dem vielen Regen saukalt und die 2,5 Stunden Fahrt ins Bivac wurden gefühlt immer länger statt kürzer.

 

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Der Vorletzte Fahrtag führte uns 250km über Smokovo und wieder zurück nach Karpenisi.

Nach diesem Tag war die Anstrengung den Piloten ins Gesicht geschrieben, denn das abwechslungsreiche Wetter hat wieder seinen Beitrag geleistet. Am letzten Tag der Rally ging es nur mehr 120km nach Gardiki und wieder zurück.

Zu den nun schon gewohnten Wetterverhältnissen der letzten Woche gesellte sich auf den Weideflächen in den Bergen noch extrem dichter Nebel und es war teilweise mit kaum noch Sicht zu Fahren. Dementsprechend groß war dann die Freude als wir Piloten den großen Red Bull Bogen im Ziel Passieren konnten.

Jeder Finisher bekam eine Erinnerungsmedaille aus Holz und am Abend stand dann sie Siegerehrung mit Livemusik am Programm. Das entschädigte für die ein oder andere Anstrengung. So endete nun für uns alle die Hellas Rally 2023 mit einem Gemütlichen Festakt und diversen Benzingesprächen.

Mein persönliches Fazit:

Die komplette Organisation war wirklich beindruckend. Die Roadbooks waren sehr detailliert geschrieben und auf der gesamten Strecke fühlte man sich auch nicht verloren weil immer wieder bei markanten Punkten Leute von der Staff stationiert waren.

Ein ganz großer Dank geht an das Rally4You Team, rund um Luki, für die sensationelle Betreuung über die gesamte Rally. Die gesamte Truppe arbeitete immer spitzenmäßig und bei dem ganzen Rally Stress war immer wieder auch Zeit für das eine oder andere Späßchen.

Schwer erschöpft aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht trat ich dann am Montag wieder die Heimreise an und schmiede im Kopf schon an dem nächsten Rally Event da ja bekanntlich nach der Rally vor der Rally ist.

Euer Fredi Scheifler

 

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